Kathrin Stirnemann


XCE World Champion 2017 & 2014

BMC Racing Cup Tesserete

Ausgezeichnete Leistungen von Kathrin und Matthias!

Beiden lachte nach dem Gotthard die Sonne ins Gesicht – ein tolles Bikewochende auf einer coolen Strecke wartete auf sie.

Bei den Frauen war die internationale Konkurrenz nicht so gross, aber mit den drei Olympiateilnehmerinnen Last GBR sowie den Schweizerinnen Süss und Leumann dafür sehr hochkarätig. Und die aktuelle Schweizermeisterin Koba hatte von Schaan auch noch eine Rechnung offen. Der Start gelang Kathrin gewohnt gut, sie hatte sogar noch Reserven. So bog sie nach 1.5km Startschlaufe als erste in den Singletrail ein. Ein erster nahrhafter Aufstieg mit zu oberst 10 Treppenstufen erklomm sie als erste. Danach zog Süss aber bereits unwiderstehlich an ihr vorbei. Auch Leumann überholte sie bei einer breiteren Passage auf dem leicht ansteigenden, anspruchsvollen Tessiner Wanderweg. In der Abfahrt konnte Kathrin fast wieder zu Leumann aufschliessen – Süss war vorne bereits ausser Sichtweite. Diese drei Spitzenfahrerinnen setzten sich klar vom Rest des Feldes ab. In der zweiten Runde fand Kathrin einen guten Rhythmus und blieb auf Sichtkontakt zu Leumann. In der schnellen Abfahrt mit vielen Wurzeln nahm sie volles Risiko. Leider kriegte sie einen zu starken Schlag aufs Hinterrad und es entwich kurz ein „Pfupf“ Luft. Von da an war der Kampf nach vorne gestoppt. Der Vorsprung der drei ersten wurde untereinander und zum Rest des Feldes immer grösser. Kathrin wechselte das Hinterrad nicht, sondern fuhr jetzt so sachte wie möglich die Downhills. Die auf dem vierten Platz liegende Last kam aber immer näher. Doch Kathrin brachte nach rund 80 Minuten Renndauer ihren dritten Platz mit noch 20 Sekunden Vorsprung ins Trockene. Ziemlich kaputt, aber glücklich stieg sie vom Rad. “ Die Temperatur heute machte mir etwas zu schaffen. Doch es machte Spass hier zu kämpfen. Ich liebe diesen Kurs. Schade, dass ich etwas Luft verloren hatte, aber es reichte ja auch so fürs Podium! Süss flog nur so den Anstieg hoch und Leumann hätte wohl noch etwas Reserven freimachen können. Endlich ein Rennen nach meinem Geschmack!“  Ihr nächster Renneinsatz wird am kommenden Wochenende um deutschen Heubach sein mit dem Sprintrennen am Samstag und dem Cross Country am Sonntag.

Bei den Elite Herren war mit Weltmeister Nino Schurter, Vize-Weltmeister Lukas Flückiger, Europameister Moritz Milatz, Doppelolympiasieger Julien Absalon, Schaan-Dritter Martin Fanger und Florian Vogel äusserst starke Fahrer am Start. Matthias konnte mit der Nr. 9 in der zweiten Reihe einstehen. Als fünfter kam er hinter Vogel, Absalon, Milatz und Schurter, aber vor Flückiger und dem Rest der Meute aus der Startrunde zurück. Bereits in der ersten Runde setzten sich Schurter, Absalon und Fanger leicht ab. Dahinter folgten Vogel, Milatz, Flückiger und Matthias. Flückiger erlitt dann einen Hinterraddefekt, musste mit Platten eine grossere Strecke zurücklegen und das Rad wechseln. Das selbe ereilte seinen BMC-Teamkollegen Milatz trotz Fully eine Runde später. An der Spitze musste Fanger abreissen lassen – zu hoch war das Tempo der Weltspitze Schurter/Absalon. Matthias fuhr in Runde drei und vier zusammen mit seinem Clubkollegen und langjähriges Vorbild Florian Vogel auf Platz vier oder fünf. Dabei waren im taktische Fesseln angelegt: vorne lag mit BMC-Fahrer Fanger ein Teamkollege auf Rang drei – also durfte er nicht zu stark fahren – andererseits hatte Matthias in den Abfahrten und auch in den technischen Uphills klare fahrtechnische Vorteile gegenüber Vogel. Trotzdem holten die beiden den Drittplatzierten Fanger ein. Gemeinsam legten die drei die fünfte Runde zurück. Matthias Plan war, dass er den ersten schwierigen und steilen Uphill als erster des Trios in Angriff nehmen konnte. Dies gelang ihm auch. Fast zu oberst dieses Anstieges musste Vogel wie erhofft bei der letzten Wurzel den Fuss kurz abstellen, behinderte den dahinter fahrenden Fanger. Matthias hatte 20 Meter Vorsprung. Vogel war nun „blau“, spürte auch noch seinen kleinen Trainingsrückstand. Aber Fanger konnte kontern und flog an Matthias im letzten Flachstück vor der Abfahrt vorbei. Schlussendlich fehlten Matthias 15 Sekunden auf Martin Fanger. „Wow, ein geiles Rennen! Gestern hatte ich noch nicht so ein gutes Gefühl, aber heute war es toll. Es macht nach dem verknorzten letzten Jahr Spass wieder vorne mitfahren zu können. In Runde drei und vier war es für mich taktisch schwierig: eigentlich war ich in den Abfahrten wie auch in den sehr technischen Aufstiegen stärker als Flo, aber vorne war ja mit Fanger ein Teamkollege…. Als wir ihn dann trotzdem eingeholt haben, glaubte ich an meine Chance. Am Schluss habe ich es versucht, aber es hat noch nicht ganz gereicht.“ Sein nächster Renneinsatz wird ev. in 14 Tagen in Haiming bei Salzburg sein.