Kathrin Stirnemann


XCE World Champion 2017 & 2014

Bundesliga Bad Säckingen

Gestern startete die Saison 2013 so richtig mit dem Auftaktrennen der Deutschen Bundesliga in Bad Säckingen. Auf einer technischen Strecke mit vielen Richtungswechseln, Sprüngen und künstlich angelegten Steinpassagen ging ich top motiviert ins Rennen. Die nassen Bedingungen liessen die Strecke ganz schön leiden und machten sie noch schwieriger, doch für mich war es perfekt.

Mit meinen Haibike-Teamkolleginnen Adelheit Morath und Sabine Spitz, mit dem Ghost-Fahrerinnen Engen SWE, Osl AUT und Leumann sowie der zweifachen russischen Weltmeisterin Kalentieva und Marathonladie Esther Süss war das Feld äusserst hochkarätig. Ich erwischte einen schnellen Start und fuhr hinter Morath und Leumann an dritter Stelle in die erste Singletrailpassage ein. Ende der dritten Runde gelang es mir sogar die Spitze zu übernehmen und in den technischen Passagen einen kleinen Vorsprung heraus zu fahren. Doch Leumann und Morath konnten die Lücke im Teeraufstieg wieder schliessen uns so gingen wir als Dreier-Spitzengruppe auf die zweite Runde. Ich fühlte mich sehr gut und konnte locker in dieser Gruppe mitfahren.

In einem der steilsten Anstiege der Strecke sprang meine Kette kurz und genau im selben Moment zischte es aus meinem Hinterreifen. Ich spürte keinen Stein oder sonst etwas, die Luft war einfach vom einen auf den anderen Moment weg. Ich fluchte laut in den Wald hinaus: „Fuck!!!“, nicht schon wieder Defekt habe ich gedacht. Doch so schnell gab ich nicht auf und obwohl es noch ziemlich weit war bis in die nächste Tech-Zone, fuhr ich auf der Felge weiter und meisterte alle Sprünge und Drops ohne Luft im Hinterreifen. Es ging erstaunlich gut in den Abfahrten, doch in den Aufstiegen hatte ich keinen Gripp mehr ohne Luft und so musste ich das Bike schieben und rennen.

In der Tech-Zone angekommen, wechselte mir unser Teammechaniker Armin das Hinterrad und ich nahm die Verfolgung auf. Ich war auf die 13. Position zurückgefallen. Die Fahrt auf der Felge hat viel Kraft gekostet und ich versuchte einfach in einem guten Rhythmus weiter zu fahren. Die dritte Runde war zu meiner eigenen Überraschung sehr schnell. Ich war drittschnellste Rundenzeit gefahren obwohl ich nicht das Gefühl hatte so schnell unterwegs zu sein. Ich arbeitete mich bis auf die 7. Position hervor, wo dann dann aber leider Schluss mit auf- und überholen war, denn gegen vorne war ein zu grosses Loch. Ich habe niemanden mehr vor mir gesehen und da war mein Höhenflug auf einmal vorbei. Meine Motivation schwand und auch die Kräfte gingen langsam aus.

Ich fuhr einfach noch zu Ende, büsste sogar noch einen Platz ein und wurden am Schluss Achte.

Was für ein Frust. Ist ja klar, dass ich sehr enttäuscht bin, doch es war einfach Pech. Mein Defekt ist nicht auf einen Fahrfehler zurückzuführen. Ich habe einfach im falschen Moment den falschen spitzen Stein erwischt, der mir einen Schlitz in den Reifen machte und so meine Hoffnungen auf einen Podestplatz begrub.

Der Sieg ging mit Adelheid Morath trotzdem an eine meiner Teamkolleginnen und mit dem vierten Rang von Sabine war das Teamergebnis trotz meinem Pech gut.

Die Stimmung auf der Strecke war echt cool. Einige vom Fanclub waren angereist und haben mich tatkräftig unterstützt. Herzlichen Dank. Auch meinem Team möchte ich danken, das wie immer einen hervorragenden Job gemacht hat.