Albstadt, ">

Kathrin Stirnemann


XCE World Champion 2017 & 2014

Cross Country Weltmeisterschaften Saalfelden AUT

An ihrer erstem WM bei der Kategorie Elite trug Kathrin die Startnummer 26. Wie gewohnt startete sie gut, war nach den ersten 100m etwa auf Platz 10. Und wie gewohnt musste sie im zweiten langen Aufstieg wieder viele Bergflöhe an sich vorbeilassen. Daher musste sie in den Abfahrten dann sehr viel anstehen, warten, laufen. So etwa auf Rang 30 beendete sie die erste von sechs Runden. Nach zwei Runden hatten dann einige dieser „Bergflöhe“ ihr Superbenzin aufgebraucht und Kathrin konnte sich nach vorne arbeiten. Lange lag sie auf Rang 23. In der letzten Runde musste sie aber auch etwas Dampf wegnehmen und fiel schlussendlich auf den 26. Rang zurück.

„Es ist schon mühsam, wie einige Konkurrentinnen technisch runterfahren. Schade, dass ich deswegen in den ersten drei Runden so viel Zeit nach vorne verloren habe. Ich fühlte mich gut. Die Anstiege waren hart. Ich habe es lieber steiler, dafür kürzer. Die Stimmung war super – so viele Leute und vor allem so viele Schweizer – es war wie eine Heim-WM!“

Nach dem Rennen war vor der Eliminator WM, welche am Sonntagnachmittag ausgetragen wurde. Kathrin versuchte also, sich so rasch wie möglich gut zu erholen von dem harten Cross Country Rennen um dann am Sonntag bei der erstmals ausgetragenen Sprint WM voll angreifen zu können.

5. Rang Eliminator Weltmeisterschaft!!

Am Sonntag stand mit der Eliminator WM in den engen Gassen von Saalfelden der letzte Event der diesjährigen WM auf dem Programm. Kathrin erhoffte sich einiges.
Doch bereits in der Quali tratt sie nach einer Treppe ins Leere: die Kette war ihr aussen runtergesprungen. So verlor sie wichtige Sekunden. Mit ungewohnten sieben Sekunden Rückstand auf die Zeitschnellste Engen (Swe) erreichte sie trotzdem den guten 11. Platz in der Qualifikation.

Kathrin wurde in ihrem Achtelfinal 2. und kam weiter. Das selbe auch im Viertelfinal, diesmal aber als Laufsiegerin. Im Halbfinal dann war sie mit der Nummer 11 die Vorlaufschwächste. So musste sie erstmals die schlechteste Startposition ganz rechts einnehmen. Sie erwischte den Start nicht schlecht, machte das Handicap wett, war am Schluss des ersten leichten Linksbogen auf gleicher Höhe wie die anderen. Doch die anderen drückten sie jetzt nach aussen an die Banden. Kathrin musste bremsen, um nicht zu stürzen – weg war der Final! Sie versuchte noch das ca. 30m grosse Loch aufzuholen, hatte aber keine Chance.
Enttäuscht und mit Tränen in den Augen bereitete sie sich auf den kleinen Final um Platz fünf vor. Sie erwischte den Start gut, lag nach der ersten Runde an zweiter Stelle hinter der Italienerin Eva Lechner. Am Ende des ersten langen Aufstieges dann rang sie die Italienerin im Wiegetritt nieder. In Führung liegend im kleinen Final kam die erste von drei Treppen: nach der Treppe wieder der Tritt ins Leere! Die Kette war wieder rausgesprungen. Schitt! Reflexartig betätigte sie den Schalthebel und tratt weiter. Zum Glück fand die Kette sehr schnell wieder den Weg auf die Kränze. Lechner wollte schon an ihr vorbei, doch Kathrin machte die Türe zu. Dank ihrer mentalen Stärke und dem Siegeswillen hielt sie die Italienerin Eva Lechner dann gekonnt in Schach und gewann den kleinen Final. Zumindest ein kleiner Trost…

Rückblickend war es für Kathrin keine berauschende WM – doch gejammert wird da auf sehr hohem Level! Wäre vielleicht ein Sprintbike mit Kettenführung die Vollendung ihrer Träume gewesen? Nächste Saison – nächste Chance…

gelungener WM Test in Albstadt

Das vergangene Wochenende war geprägt von Regen und Kälte. Auch in Albstadt regnete es und weichte die Strecke stark auf. Aus diesem Grund verzichtete Kathrin auch auf die Teilnahme am Short-Race vom Samstagabend, welches auf der tiefen Wiese stattfand.

Am Sonntag stand dann die Cross Country Schlammschlacht auf dem Programm. Nach einem guten Start kam Kathrin in der oberen Verpflegungszone als 13. vorbei. Doch dann spielte sie ihre ganze Stärke im sehr schwierigen, schmierigen Downhill aus. Fahrerin um Fahrerin konnte sie überholen.

Zur Überraschung vieler Experten fuhr sie im sehr stark besetzten Feld des hoch dotierten UCI HC-Rennens ganz vorne bis in die vierte und letzte Runde um die Podiums-Platzierungen mit. Während sich das Duo Spitz (Olympiasilber) und Bresset (Olympiasiegerin) schnell absetzte, war es dahinter Kathrin , die im Verfolgertrio  zusammen mit der Olympiasechsen Engen (Swe) und der ehemaligen Weltcupgesamtsiegerin Osl (Aut) über weite Strecken den Ton angab. Vor allem auf den extrem schwer zu befahrenden Downhills steuerte sie ihr Haibike Greed 29er wie keine zweite über den sehr schlammigen und rutschigen Kurs, der den Athleten – und vor allem auch dem Material – alles abverlangte.

Im Ziel wurde ihre grandiose Fahrt aber mit dem ausgezeichneten 5. Rang belohnt. „Mein Entscheid, das Shortrace am Samstag nicht zu fahren, war wohl richtig. Ich kam den steilen und langen Anstieg (170 Höhenmeter) fast im gleichen Tempo hoch wie Engen und Osl. Oben dann im Flachstück musste ich sie jeweils ziehen lassen. Doch konnte ich die 30 Sekunden Rückstand im Downhill immer wieder gut machen und die beiden jeweils sogar distanzieren. In der letzten Runde gelang mir die Abfahrt nicht optimal, war unten aber trotzdem wieder an Osl dran, doch rutschte mir in der ersten Wiesenkurve das Vorderrad weg und ich musste zu Boden. Ich bin aber wirklich „häpi“ mit diesem Platz: beste Schweizerin noch vor Olympiafahrerin Leumann und vor Schneitter. Und neben Spitz, Bresset, Engen und Osl auf dem Podest – das könnte auch an einem Weltcup so sein!“

Seit Montag ist Kathrin bereits in Saalfelden und bereitet sich auf die WM vor. Start zum Cross Country Rennen der Elite Frauenrennen ist am Samstag um 11 Uhr. Zudem startet sie mit hohen Ambitionen am Sonntag um 14 Uhr ins Eliminator