Kathrin reiste bereits am Mittwoch in die Vogesen: sie wollte sich die Strecke gut anschauen. Schliesslich war es ihre letzte Chance, um das geforderte Olympiaselektionskriterium zu erfüllen (Top 5).
Beim letzten Training am Samstagmorgen war die Strecke immer noch trocken und Kathrin fühlte sich gut. In der Nacht auf Sonntag zog ein Gewitter über die Vogesen aber am Sonntag blieb der Regen aus und die Strecke trocknete gut ab. Die Steine waren nun aber mit Schmutz verschmiert und die letzte Abfahrt mit z.T. Wiese sehr schwierig zu befahren.
Mit der Startnummer 12 hatte sie eine gute Ausgangssituation. Der Start gelang ihr nicht schlecht, sie reihte sich so auf Platz 20 ein. Die Strecke beinhaltete nach der Startgerade einen langen und zum Schluss sehr technischen Bergwanderweg-Aufstieg, der kaum fahrbar war. Auch Kathrin musste im Pulk vom Rad, wie fast alle. Das Rennen führte über fünf Runden. In der dritten Runde konnte Kathrin einige Positionen gut machen und kam bis auf Platz 12 vor. Leider erwischte sie darauf im flacheren Dorfteil kein Hinterrad für etwas Windschatten – und somit auch keine „Erholung“ für die amtierende Schweizermeisterin. Sie kämpfte sich den steilen Anstieg hoch, die Pedalumdrehungen wurden schwerer und sie musste büssen für die schnelle Runde zuvor. Von hinten drängten die Deutsche Grobert, die zweifache Weltcupsiegerin Langvad (DK) sowie die ukrainische Weltranglistenerste Belamoina.
In der letzten Runde im langen Aufstieg gingen alle drei an ihr vorbei, doch zumindest die Weltcupführende Langvad konnte sie am Schluss der Abfahrt mit letzten Kräften noch abfangen. „ Ich bin zufrieden mit meiner Leistung. In der Mitte des Rennens fand ich einen guten Rhythmus, am Schluss war ich dann aber ganz schön blau. Schade konnte ich diesen Rhythmus nicht beibehalten aber Platz 14 auf dieser Strecke ist ok.“ Im Gesamtweltcup liegt sie nun auf Platz 15.
Da ihre Schweizer Kolleginnen oder Konkurrentinnen im Kampf um das Olympiaticket wiederum vor Kathrin klassiert waren, ist der Traum von einem Start in Rio für die Gränicherin somit geplatzt. „Klar bin ich enttäuscht, dass ich es nicht geschafft habe mich für Olympia zu qualifizieren, doch nach der verkorksten letzten Saison mit all den gesundheitlichen Problemen bin ich grundsätzlich mal sehr erleichtert, dass ich wieder auf einem hohen Niveau mithalten kann im Weltcup. Nun heisst es für mich neue Ziele zu setzten für die verbleibende Saison und mich als erstes auf die WM in vier Wochen optimal vorzubereiten.“
Am kommenden Sonntag steht das Heimrennen von Kathrin in Gränichen auf dem Programm. Wie jedes Jahr werden wieder hochkarätige Fahrerfelder erwartet und Spektakel ist garantiert. Der Start zum Elite Frauen Rennen ist um 12.45 und die Herren starten um 15.00 Uhr.